Ein Tag im Leben von...EMMA

Glück im Stall

Ein quietschfideles Grunz-Hallo! Ich bin Emma. Darf ich vorstellen? Das sind meine sieben Buben und sieben Mädchen. Die 14 Ferkel habe ich am 3. Mai zur Welt gebracht.


Wir Hampshire-Schweine zählen zu einer alten englischen Schweinerasse, die in der Schweiz kaum mehr verbreitet ist. Als einziges pures Hampshire-Schwein ausserhalb von Ueli-Hof, holte mich Ueli vor ca. zwei Jahren auf das Mättiwil. Hier geht es mir richtig gut. Inzwischen bin ich 30 Monate alt und habe vor kurzem 14 Ferkel auf die Welt gebracht. Bei den Schweinen nennt man das «fährlen».


Mein Tag beginnt so gegen 6 Uhr, wenn Ueli bei uns Säuen vorbeischaut. Meine Kleinen schlummern jetzt noch gerade im Stall. Deshalb geniesse ich frühmorgens ein paar freie Minuten draussen auf der Weide. Das ist wertvoll, denn während den ersten 6-8 Wochen nach dem «Fährlen» muss ich gesund und fit bleiben. Gemeinsam verbringen wir zwei Mal pro Tag Zeit auf der Weide. Manchmal schaut auch die Hofhündin Nele bei uns vorbei. Was für ein Riesenspass. Denn die Ferkel finden diesen Besuch grossartig und schauen neugierig, wie sie Nele im Spiel mit einbeziehen können. Bewegung, draussen auf der Weide, tut uns sowieso gut. Während dieser Zeit richtet Ueli mein Nest neu ein. Wir sind aber saubere Tiere und erledigen «unser Geschäft»  im Freien.


Meine wichtigste Aufgabe ist es, ruhig zu den Ferkeln zu schauen und viel zu fressen, damit ich ausreichend Milch produzieren kann. Während der Vegetationszeit esse ich jeden Abend zwischen 16 und 17 Uhr mein Müesli und dazwischen viel Gras. Satte 300 kg bringe ich auf die Waage. Die Ferkel wiegen bei der Geburt gerade mal zwischen 1.2 und 1.8 kg. Optisch unterscheiden sie sich kaum. Sie alle zeichnen sich aus durch den für Hampshire-Schweine kennzeichnenden weissen «Gurt». Gemeinsam ist ihnen die Neugier: Kaum auf der Welt, stecken sie ihren Rüssel in den Boden und suchen nach Mineralien und kleinen Lebewesen. Nach ca. zwei Monaten werden sie sich zum ersten Mal genüsslich im Schlamm suhlen. Bis dahin sind sie aber immer in meiner Nähe. Sie suchen den Schatten und schlafen wirklich viel, wenn sie nicht gerade am Saugen sind.


Das Saugen ist ein wenig anstrengend. Wenn ich die Ferkel rufe, stürmt die ganze Horde auf mich zu. Ich grunze, damit der Milcheinschuss kommt. Danach saugen die Kleinen während 1 bis 2 Minuten. Jedes hat seine eigene Zitze. Während den ersten zwei Lebenstagen machten sie untereinander aus, wem welche Zitze gehört. Das war ein Gerangel: Sie klemmten sich an den Zitzen fest, kämpften richtiggehend darum, bis sich jedes seinen Platz ergattert hatte! 


Abends kommt Ueli zwischen 20-21 Uhr nochmals vorbei und prüft, ob alles in Ordnung ist. Manchmal braucht es noch zusätzliche Einstreu, damit wir auch gut und tief schlafen können. Es ist durchaus möglich, dass sich Ueli auch heute ein paar Minuten Zeit nimmt und mir Streicheleinheiten gibt, während die Kleinen noch Trinken. Vielleicht werden sie sich dann auch bereits ins Wärmenest zurückgezogen haben. Ich, auf jeden Fall, freue mich jetzt auf eine möglichst ruhige Nacht bevor es morgen erneut wild zu und her geht.